Festliche Bläsermusik versprach das Konzert der Brasstones am späten Sonntagnachmittag in der St.-Silvester-Kirche. Nur wenige freie Sitzplätze gab es noch, als die Musiker auf der Orgelempore begannen.
Die sechs Mitglieder des Ensembles sind Aktive oder Ehemalige der Musikkapelle Heiden. Judith Roß (Waldhorn), Paul Buß (Trompete und Flügelhorn), Johannes Gesing (Trompete), Willibald Knüwer (Schlagzeug), Clemens Soppe (Posaune) und Wolfgang Lensing (Tuba) hatten zehn Titel mitgebracht, die sich hervorragen in eine musikalische Andacht einfügten.

Mit Organistin Ute Roß präsentierten sie Johann Sebastian Bachs „Jesu bleibet meine Freude“ auf der Orgelempore, bevor sie für das weitere Konzert in den Altarraum wechselten. „Halleluja“ von Wolfgang Amadeus Mozart erfreute das Publikum, das sich mit Beifall aber noch zurückhielt.
„Sie dürfen uns gerne mitteilen, wenn es ihnen gefallen hat“, forderte Johannes Gesing die Besucher auf. Danach gab es dann den wohlverdienten Applaus. Gesing übernahm die Moderation und leitete durch das Programm. „Für den folgenden Titel „Concierto de Aranjues“, ursprünglich ein Gitarrenstück, haben wir uns Noten aus England besorgt“, erklärte er den Zuhörern. Denn bei den Brasstones übernahm gekonnt das Flügelhorn die Melodiestimme in einer wundervollen Interpretation. Wie großartig die Musiker spielten, bewies der von Werk zu Werk zunehmende Beifall. Auch wechselte der Musikstil von Barock über Klassik zu Pop und Jazzmusik.

Leonhard Cohens „Halleluja“ ist bekannt. In der Interpretation der Brasstones war die Komplexität dieses Werkes deutlicher zu hören als im Original, da die Melodie durch alle Bläserstimmen geführt wurde. Zu „Old time religion“ schnippten die Musiker mit den Fingern, und manche in der Kirche hätten sich vielleicht gerne zu dem Gospelsong bewegt.

Titel von Mozart, John Dykes und Wilson and Tony Asher rundeten den Musikgenuss ab, bevor das Schlussstück wieder mit der Organistin auf der Orgelempore erklang. Händels „Hallelujah“ wäre ein  klönender Abschluss des Konzerts gewesen. Aber das Publikum applaudierte so heftig und lange, bis die Musiker als Zugabe „Just a closer Walk“ spielten. Damit waren sie aber nicht entlassen. Das Ensemble erhielt noch für ein weiteres Stück stürmischen Applaus und stehende Ovationen.