Lancaster 2025

Eine 30-jährige Freundschaft und die Liebe zur Musik, genau das verbindet die Musikkapelle Heiden und die Lancaster Community Band. Diese Verbindung hat die Mitglieder des Orchesters aus Wisconsin vor zwei Jahren dazu bewogen, eine Einladung auszusprechen: Anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens luden sie die Musikkapelle dazu ein, ein gemeinsames Konzert zu spielen. Dieser Einladung sind diesen Sommer ca. 45 Musikerinnen und Musiker gefolgt, eine etwa 30-köpfige Unterstützung aus Freunden, Verwandten und Mitgliedern des Partnerschaftsvereins inklusive. Es waren einige wunderschöne Tage in Lancaster und ein absolutes Highlight der gemeinsame Konzertabend.

Das vereinbarte Datum war der 14.07.2025, der Ort die Schreiner Memorial Library in Lancaster, Wisconsin und die Teilnehmenden eben jene beiden Orchester. Was es wurde: Ein Tag voller ergreifender, schöner Momente. Er begann mit der offiziellen Begrüßung der Reisegruppe durch Marty Busch sowie den Bürgermeister der Stadt. Dabei wurden bei Kaffee und Gebäck nicht nur das 40-jährige Jubiläum der Band gewürdigt, sondern vor allem auch die vielen, schönen Momente der Freundschaft zwischen der Musikkapelle und der Lancaster Community Band aus den letzten 30 Jahren, inklusive zahlreicher Bilder und Anekdoten. Anschließend gingen die Musiker/innen in die örtliche High School für eine letzte Probe, bevor dann um 19 Uhr der Konzertabend begann.

Den Anfang machte das ca. 65 Mitglieder starke Orchester aus Lancaster, anmoderiert von Cindy Busch. Mit Stücken wie „America the Beautiful“, einem beschwingten Duke Ellington Medley und „Irish Tune from County Derry“ spannten die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Aaron Cooley einen unterhaltsamen Bogen von traditioneller, US-amerikanischer Blasmusik zu einer konzertanten Musikauswahl. Besonders beeindruckt zeigte sich das lokale und auch das deutsche Publikum von den Solo-Einlagen, insbesondere beim Stück „Cousins“ (von Herbert L. Clarke). Die Brüder und langjährigen Band-Mitglieder Marty und Larry Busch zeigten ihr Können an der Posaune bzw. der Trompete.

Für die Überraschung des Abends sorgte ebenfalls Larry Busch: Das Orchester spielte das von ihm selbst komponierte Stück „Marianne“. Die Inspiration zu diesem Stück kam ihm tatsächlich bei einem seiner Besuche in Heiden. So war er in den 90ern mal zum Schützenfest zu Besuch und bekam dabei „The Rossiny’s“ im Zelt zu hören. Dabei beeindruckte ihn vor allem die Sängerin Marianne Grütering, der er damals versprach, ein Stück für sie zu schreiben. 27 Jahre später hat er dieses Versprechen eingelöst. Marianne spielt wie damals auch heute noch in der Musikkapelle und war mit ihrer ganzen Familie nun vor Ort. Von dem Programmpunkt ahnte sie nichts, umso gelungener war diese Überraschung.

Die zweite Konzerthälfte übernahm dann die Musikkapelle. Unter der Leitung von Dominik Grothe starteten die mitgereisten Musiker/innen mit echtem Kulturgut in Form von unterhaltsamer Schunkelmusik à la „Böhmischer Traum“ und „Südböhmische Polka“. Im Laufe des Programms bot das Orchester aber auch – zumindest in Deutschland – wohl bekannte Pop-Melodien bspw. aus dem Film „The Greatest Showman“, ein Arrangement zum Hit „Forever Young“ oder Highlights von Udo Jürgens. „Das müssen wir auch mal machen“ hieß es von den Mitgliedern der Lancaster Community Band besonders zu Stücken mit Gesangseinlage wie „Auf der Vogelwiese“ oder „Ein Leben Lang“. Für Letzteres hatten die Heidener/innen sogar einen englischen Text statt dem deutschen vorbereitet. Einen echten Gänsehautmoment erlebten alle Beteiligten dann noch einmal zum Schluss: Für die amerikanische Nationalhymne haben sich alle Musikerinnen und Musiker der beiden Orchester zusammen getan und gemeinsam gespielt – ein krönender Abschluss für einen Konzertabend der ganz besonderen Art.

Großer Dank gilt dabei allen Aktiven der Lancaster Community Band, insbesondere der Familie Busch für die herausragende Organisation. Viele Reisende sind außerdem bei Gastfamilien in und um Lancaster untergekommen, von denen sie sehr herzlich in Empfang genommen wurden. Auf deutscher Seite gebührt Karl-Heinz Voßkamp ein ganz besonderes Lob, ohne den wir wohl nicht in Lancaster angekommen wären. DANKE!